• 07.07.2022
      18:15 Uhr
      Die Nordreportage: Die letzte Binnenfischerin Tradition und eine ungewisse Zukunft | NDR Fernsehen
       

      Sabine Schwarten ist die letzte hauptberufliche Binnenfischerin Schleswig-Holsteins. Ihre Familie und Vorfahren haben seit 900 Jahren von der Binnenfischerei gelebt. Der inzwischen 88 Jahre alte Vater von Sabine Schwarten hat viele Jahre noch ausgeholfen, jetzt schmeißt sie den Laden allein. Angestellte kann sie sich nicht leisten, Kinder hat sie nicht, auch keinen Ehemann. Sie liebt ihren Beruf. Und trotzdem kann der Fischfang aus dem 430 Hektar großen See sie kaum ernähren. Sie fragt sich, ob die Binnenfischerei im Land eine Zukunft hat.

      Donnerstag, 07.07.22
      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Sabine Schwarten ist die letzte hauptberufliche Binnenfischerin Schleswig-Holsteins. Ihre Familie und Vorfahren haben seit 900 Jahren von der Binnenfischerei gelebt. Der inzwischen 88 Jahre alte Vater von Sabine Schwarten hat viele Jahre noch ausgeholfen, jetzt schmeißt sie den Laden allein. Angestellte kann sie sich nicht leisten, Kinder hat sie nicht, auch keinen Ehemann. Sie liebt ihren Beruf. Und trotzdem kann der Fischfang aus dem 430 Hektar großen See sie kaum ernähren. Sie fragt sich, ob die Binnenfischerei im Land eine Zukunft hat.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Gabriele Lebs

      Sabine Schwarten ist eine der letzten hauptberuflichen Binnenfischerinnen und Binnenfischer Schleswig-Holsteins und die einzige Frau in diesem Job. Ihre Familie und Vorfahren haben seit 900 Jahren von der Binnenfischerei gelebt. Ihr Vater, 89 Jahre, half ihr bis vor drei Jahren noch beim Fischen. Jetzt schmeißt sie den Laden allein. Doch leben kann sie von der Fischerei nur noch mit Ach und Krach. Ein Großteil der Süßwasserfische in den Läden hierzulande kommt inzwischen aus dem Ausland und der Aquakultur und nicht mehr aus den Seen. Ob Kormorane, verbaute Flüsse oder Nährstofffluten, die Schwierigkeiten der Binnenfischer sind vielfältig und seit Langem bekannt.

      Immer mehr Binnenfischer geben auf, weil der Verdienst nicht mehr stimmt. Doch Sabine Schwarten hat immer gehofft, die Tradition ihrer Familie weitertragen zu können. Kinder hat sie nicht, auch keinen Ehemann. Ihre Ausbildung schloss sie als Jahrgangsbeste ab, ging dafür extra nach Bayern, weil es hierzulande schon keine Ausbildungsplätze mehr gab.

      Sabine Schwarten betreibt noch die traditionelle Zugnetzfischerei. Zwei Boote braucht sie für ihre Arbeit, befahren werden sie mit vier Leuten. Doch Angestellte kann sie sich nicht leisten. Also helfen seit vielen Jahren Freiwillige und inzwischen auch ihr Cousin. Den Großteil ihres Geldes verdient Sabine Schwarten mit dem Besatz von Angelteichen und der Lieferung von Futterfischen. Der Speisefischverkauf läuft eher nebenher. Seit Aale selten geworden sind, fehlt der Haupterwerb, den ihr Vater noch hatte. Süßwasserfische werden immer seltener nachgefragt.

      In diesem Jahr hat sie auch einen Auftrag vom Land: Der Stendorfer See ist in einem schlechten ökologischen Zustand und entspricht nicht der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Nun soll er untersucht werden. Seit 30 Jahren wurde er nicht befischt. Die Fischerin soll helfen.

      Der Film begleitet den Arbeitsalltag der Fischerin, zeigt, wie sie versucht, den Fangerfolg in ihrem See zu verbessern. Sabine Schwarten liebt ihren Beruf und kämpft dafür, dass die Seen auch in Zukunft Fischerfamilien ernähren können und die Tradition der Binnenfischerei nicht vergessen wird. Eine Tradition, die eine ungewisse Zukunft hat.

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      Donnerstag, 07.07.22
      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
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