• 24.03.2024
      15:00 Uhr
      Der Bach Deutschland 2018 | SWR Fernsehen BW
       

      Jeder kennt den Bach, diesen auf  den ersten Blick so unscheinbaren Lebensraum. Ob rauschender Gebirgsbach, schattiger Waldbach oder friedlich dahin schlĂ€ngelnder Flachlandbach, eines haben alle BĂ€che gemeinsam und unterscheiden sie von den FlĂŒssen: Die Kronen der BĂ€ume, die am Rande des Wasserlaufs stehen, berĂŒhren sich mit den Zweigen. Und noch etwas haben - fast alle - BĂ€che gemeinsam: Laut einer aktuellen Studie des Bundesumweltamtes sind in 96 Prozent unserer BĂ€che die meisten der typischen Tierarten verschwunden. Wie konnte das passieren? Und wie sieht die Zukunft unserer BĂ€che aus?

      Sonntag, 24.03.24
      15:00 - 15:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Jeder kennt den Bach, diesen auf  den ersten Blick so unscheinbaren Lebensraum. Ob rauschender Gebirgsbach, schattiger Waldbach oder friedlich dahin schlĂ€ngelnder Flachlandbach, eines haben alle BĂ€che gemeinsam und unterscheiden sie von den FlĂŒssen: Die Kronen der BĂ€ume, die am Rande des Wasserlaufs stehen, berĂŒhren sich mit den Zweigen. Und noch etwas haben - fast alle - BĂ€che gemeinsam: Laut einer aktuellen Studie des Bundesumweltamtes sind in 96 Prozent unserer BĂ€che die meisten der typischen Tierarten verschwunden. Wie konnte das passieren? Und wie sieht die Zukunft unserer BĂ€che aus?

       

      Nur noch jeder Tausendste Bach ist in einem ökologisch sehr guten Zustand. Doch noch gibt es einige wenige intakte BĂ€che mit einem einzigartigen Ökosystem. Dort leben skurrile Bewohner wie die bullige Groppe, die kaum jemand kennt. Andere Bewohner schmĂŒcken sich mit bunten Farben, wie der Steinkrebs, dessen Panzer im Mondlicht fluoresziert. Wieder andere kannte frĂŒher jedes Kind, wie den Feuersalamander.

      Der preisgekrönte Tierfilmer Jan Haft stellt in beeindruckenden Bildern und mit seltenen Tonaufzeichnungen das Leben im und am Bach im Laufe der vier Jahreszeiten vor. Faszinierende Makroaufnahmen und extreme Zeitraffer zeigen das Leben im Verborgenen und geben spannende Einblicke in den vielfÀltigen Lebensraum Bach und seine angrenzenden Auen. Denn zum Lebensraum Bach gehört untrennbar auch das angrenzende Land.

      Dabei lĂ€sst der Film die Gefahren fĂŒr das Ökosystem Bach nicht außer Acht. So wird Jan Haft bei den Dreharbeiten zufĂ€llig Zeuge einer Abwasser-Havarie, die etwa tausend der seltenen und durch europĂ€isches Recht streng geschĂŒtzten Groppen das Leben kostet. Noch schwerwiegender sind jedoch die Folgen der industriellen Landwirtschaft, die die GewĂ€sser belasten und gefĂ€hrden. Vielerorts sind die bunten Auenwiesen zu IntensivgrĂŒnland umgewandelt worden. Sie werden bis zu sechs Mal im Jahr gemĂ€ht, um eiweißreiches GrĂŒnfutter zu ernten. Blumen haben keine Chance sich auszusĂ€en. Und ohne Blumen keine Insekten.

      Hinzu kommt, dass diese landwirtschaftlich genutzten GrĂŒnflĂ€chen hauptsĂ€chlich mit GĂŒlle gedĂŒngt werden, von der nach starken RegenfĂ€llen große Mengen in den Bach gespĂŒlt werden - mit verheerenden Folgen fĂŒr das fragile Ökosystem. Doch noch ist Zeit unseren Umgang mit der Landschaft und ihren GewĂ€ssern zu Ă€ndern - damit es in möglichst vielen BĂ€chen unserer Heimat wieder vor Leben nur so wimmelt, damit Prachtlibelle, Salamander und Steinkrebs, die Bachmuschel wie auch die Groppe kĂŒnftig ĂŒberall dort wieder leben können, wo sich die Kronen der BĂ€ume am Ufer, ĂŒber dem Bach sanft mit ihren Zweigen berĂŒhren.

      Film von Jan Haft

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