• 11.08.2022
      00:25 Uhr
      Im Angesicht des Verbrechens (1/10) Berlin ist das Paradies | WDR Fernsehen
       

      Marek Gorsky, Sohn baltisch-jüdischer Einwanderer, ist Polizist im Abschnitt 6 der Berliner Polizei. Als er im Milieu der organisierten Kriminalität ermitteln soll, holt ihn das Trauma seiner Kindheit wieder ein.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 11.08.22
      00:25 - 01:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.

      Marek Gorsky, Sohn baltisch-jüdischer Einwanderer, ist Polizist im Abschnitt 6 der Berliner Polizei. Als er im Milieu der organisierten Kriminalität ermitteln soll, holt ihn das Trauma seiner Kindheit wieder ein.

       

      Ein Morgen in der Ukraine. Der türkischstämmige Berliner Ahmet sucht und findet in einem kleinen Dorf die beiden jungen Frauen Swetlana und Jelena. Er lockt sie mit dem Versprechen auf Arbeit nach Berlin. Hier aber bringt der Zuhälter Kolja die beiden attraktiven Frauen ins Bordell King George.
      In Berlin wollen Marek Gorsky und Sven Lottner, Polizisten im Abschnitt 6 der Berliner Bereitschaftspolizei, den Kriminellen Max Weber, der nicht zum Haftantritt erschienen ist, festnehmen. Weber ist nicht in der Wohnung, aber immerhin erfährt Marek Gorsky, in welcher Disco der Gesuchte zu finden sein wird. Vorher aber begeht Marek Gorsky mit seiner Familie und Onkel Sascha den 10. Todestag seines älteren Bruders. Grischa wurde erschossen, der Täter nie gefasst. Gorsky kann den Mord an seinem Bruder nicht vergessen. Er ist Polizist geworden, ein "Musar" - Müll - wie ihn ein Teil seiner Verwandtschaft nennt und ablehnt.

      Gorsky und Lottner und Anja Kirchner gehen in die Russendisco, um Max Weber dingfest zu machen. Sie ahnen nicht, dass die Gruppe junger Männer, mit der Anja Kirchner ausgelassen feiern, so lange Weber sich nicht zeigt, im Auftrag des Bandenchefs Andrej gerade einen LKW der Spedition Lenz gekapert hat. Eine große Menge unversteuerter und geschmuggelter Zigaretten haben sie erbeutet und gleich an die Vietnamesen, die die Ware in der Stadt verteilen, weiterverkauft.

      Gorsky und Lottner wissen nicht, dass mit diesem Überfall der Krieg zwischen der kriminellen Struktur um Mischa, Gorskys Schwager, und der brutalen Gruppe um Andrej, begonnen hat. Und Gorsky ahnt nicht, dass die junge Ukrainerin Jelena, die er vor der Disco kurz anschaut, sein Leben verändern wird. Nach Stunden in der Disco entdecken Gorsky und Lottner den gesuchten Max Weber und nehmen ihn nach einer kurzen Verfolgungsjagd fest.

      "Im Angesicht des Verbrechens" ist Polizeithriller und zugleich Familiensaga. Die Serie zeigt die Lebenswelt unterschiedlicher Ethnien in der Stadt, die alle versuchen, mit ihren hergebrachten Regeln und Gesetzen in der Metropole Berlin zu überleben. Die Serie erzählt sowohl von brutaler regelloser Gier, als auch von der Suche nach Gerechtigkeit und Liebe in einer großen Stadt. Das Panorama unterschiedlicher Gesellschaften reicht von der dörflichen Umgebung in der Ukraine bis zum urbanen, großstädtischen und verlockend glitzernden Leben in Berlin. Regisseur Dominik Graf schafft eine dunkle und realistische Milieustudie: einerseits sehr persönlich und intim, auf der anderen Seite dynamisch und Tempo geladen.
      Dominik Graf wurde 1952 als Sohn des Schauspielers Robert Graf und der Drehbuchautorin und Schauspielerin Selma Urfer in München geboren. Er studierte Filmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München und gilt als einer der versiertesten und vielseitigsten deutschen Regisseure. Seinen ersten Kinoerfolg hatte Graf mit "Die Katze" (1988), in dem Götz George die Titelrolle verkörperte. Mit seinem filmischen Essay "Das Wispern im Berg der Dinge" nahm Dominik Graf 1997 filmisch Abschied von seinem 30 Jahre zuvor verstorbenen Vater. 2003 drehte er nach "Bittere Unschuld" (1999) und "Deine besten Jahre" (1998) mit "Kalter Frühling" den dritten Teil seiner Fernsehfilmtrilogie.
      Grafs Filme wurden vielfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem mehrfach den Fernsehfilmpreis in Baden-Baden und den Adolf-Grimme-Preis, schließlich auch den Bayerischen Fernsehpreis, den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Fernsehpreis. Einige Filme aus seinem preisgekrönten Werk sind: "Tiger, Löwe, Panther" (1989), "Sperling und das Loch in der Wand" (1996), "Denk ich an Deutschland - Das Wispern im Berg der Dinge" (1997), "Der Felsen" (2001), "Die Freunde der Freunde" (2002), "Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel" (2005) und "Eine Stadt wird erpresst" (2006).
      2003 wurde Graf mit dem Filmpreis der Stadt Hof und 2004 mit dem ersten Hans-Abich-Preis überhaupt geehrt
      - in beiden Fällen für seine "herausragenden Verdienste um den Fernsehfilm", den er in den Jahren zuvor wie kein anderer geprägt hatte. 2002 setzte sich Graf bereits mit dem nebulösen Mafiamilieu in "Hotte im Paradies" auseinander. Die Titelrolle spielte damals Misel Maticevic, der in "Im Angesicht des Verbrechens" den Mafiachef Mischa verkörpert. Grafs jüngste Regiearbeiten sind der Fernsehfilm "Das Gelübde" (2007) und die Episode "Der Weg, den wir nicht zusammen gehen" des Filmprojekts "Deutschland 09 - 13 kurze Filme zur Lage der Nation" (2009).
      Max Riemelt ist einer der vielversprechendsten jungen deutschen Schauspieler. Für "Napola" (2004) wurde er als bester Hauptdarsteller auf dem Karlovy Vary Film Festival ausgezeichnet, für seinen Auftritt in der "Der Rote Kakadu" (2006) erhielt er den Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller. 2008 spielte Max Riemelt neben Jürgen Vogel in "Die Welle". Derzeit ist Riemelt mit der Studentenkomödie "13 Semester" in den deutschen Kinos zu sehen.
      Marie Bäumer wurde in Düsseldorf geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg. Ihr Kinodebüt gab sie in Detlev Bucks Erfolgskomödie "Männerpension" (1996). Für ihre schauspielerische Leistung in "Der alte Affe Angst" (2003) wurde sie mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. 2004 drehte sie den Film "Wellen", für den sie mit einer Goldenen Kamera aufgezeichnet wurde, und 2006 den mehrfach prämierten TV-Zweiteiler "Dresden". Als Barfräulein Uschi begeisterte sie in Bully Herbigs Spielfilm "Der Schuh des Manitu" (2001) ein Millionenpublikum in Deutschland. Zuletzt war Marie Bäumer auf den Kinoleinwänden in "Mitte Ende August" (2008) zu sehen, einem Drama, frei nach Goethes "Wahlverwandtschaften".

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 11.08.22
      00:25 - 01:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024