• 27.06.2024
      22:30 Uhr
      Am Rand des Hauses Leben und Schweben - Balkone | hr-fernsehen Am Rand des Hauses - Copyright: HR/Jim Günther Mediathek
       

      Der Architekt Nicolas Laisné hat in Montpellier ein Haus aus lauter Balkonen entworfen, die ein Drittel der Wohnungsflächen ausmachen und wie Blätter aus einem Baum um das Gebäude stehen. Preisgekrönt auch Christophe Hutins Idee - mit den Architekten Lacaton & Vassal -, eine Großwohnanlage mit einer neuen Fassade aus Wintergärten und Balkonen auszustatten und damit die Wohnqualität erheblich zu steigern. Balkone sind kommunikativ und können politisch sein. Bei den Lockdowns in der Coronazeit wurden Balkone zu Orten der Musikperformance, des Gebets, der nachbarschaftlichen Kommunikation.

      Donnerstag, 27.06.24
      22:30 - 22:55 Uhr (25 Min.)
      25 Min.

      Der Architekt Nicolas Laisné hat in Montpellier ein Haus aus lauter Balkonen entworfen, die ein Drittel der Wohnungsflächen ausmachen und wie Blätter aus einem Baum um das Gebäude stehen. Preisgekrönt auch Christophe Hutins Idee - mit den Architekten Lacaton & Vassal -, eine Großwohnanlage mit einer neuen Fassade aus Wintergärten und Balkonen auszustatten und damit die Wohnqualität erheblich zu steigern. Balkone sind kommunikativ und können politisch sein. Bei den Lockdowns in der Coronazeit wurden Balkone zu Orten der Musikperformance, des Gebets, der nachbarschaftlichen Kommunikation.

       

      Stab und Besetzung

      Fernsehregie Brigitte Kleine

      Der Architekt Nicolas Laisné hat in Montpellier ein Hochhaus mit dem poetischen Namen "L'arbre blanc" entworfen. Balkone ragen aus der Fassade wie Blätter aus den Zweigen eines Baums. Sie verschatten die Fassade und verschaffen den Bewohnerinnen und Bewohnern zusätzliche Flächen, die zum Wohnen, Entspannen und Gärtnern genutzt werden.

      Eine ähnliche Idee, aber für den kleineren Geldbeutel und in viel größerem Stil hat Christophe Hutin mit dem Architektenbüro Lacaton & Vassal in Bordeaux umgesetzt: In der "Cité du Gand Parc" wurden über 500 Wohneinheiten mit einer neuen Fassade aus Balkonen und Wintergärten ausgestattet, was die Wohnqualität deutlich gesteigert hat, und die Menschen brauchten in der kurzen Bauphase nicht einmal auszuziehen. Die Idee dazu hatte Hutin bei einer Reise durch die vietnamesische Hauptstadt, wo die Bewohner von Mehrgeschossbauten durch raffinierte Konstruktionen zusätzlichen Raum schufen.

      Spektakuläre Neuinterpretationen des Balkons gibt es auch in Kopenhagen zu bestaunen, wo es ein Gebäude mit v-förmigem Grundriss und treppenförmigem Aufbau gibt, das aus lauter gestapelten Balkonen besteht. Wie ein stacheliges Tier wirkt die Fassade des ebenfalls von der Architektengruppe Bjarke Ingels entworfene "VM House".

      Der Balkon ist im 21. Jahrhundert als architektonisches Element wiederentdeckt worden, wie der Zürcher Architekturprofessor Tom Avermaete weiß, dessen Forschungsteam das Leben auf Balkonen während der Corona-Lockdown-Phase dokumentiert hat: als Ort für Gebet, Sport, politische Statements und Musikperformances.

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