• 04.10.2021
      02:45 Uhr
      Landleben in der Rhön Ein Film von Nathaly Janho und Barbara Petermann | hr-fernsehen
       

      Der Schmied, der von seinen Eltern eine kleine Landwirtschaft geerbt hat, die junge Tierärztin, die mit Hunde-Physiotherapie und Akupunktur eine echte Nische gefunden hat, und der Ziegenbauer, der vor mehr als dreißig Jahren aus der Großstadt in die Rhön kam - das sind Menschen, die der Rhön ein Gesicht geben.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 04.10.21
      02:45 - 03:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Der Schmied, der von seinen Eltern eine kleine Landwirtschaft geerbt hat, die junge Tierärztin, die mit Hunde-Physiotherapie und Akupunktur eine echte Nische gefunden hat, und der Ziegenbauer, der vor mehr als dreißig Jahren aus der Großstadt in die Rhön kam - das sind Menschen, die der Rhön ein Gesicht geben.

       

      Sie wollen auch in Zukunft nicht nur auf dem Land wohnen, sondern dort auch arbeiten. "Erlebnis Hessen" hat fünf Familien besucht, die es auf ganz unterschiedliche Weise geschafft haben, das Landleben in der Rhön für sich und für andere attraktiv zu machen.

      • Die Ziegenbauern

      Der Traum vom Leben auf dem Land trieb Helmut Schönberger vor rund 35 Jahren in die Rhön. Vorher lebte er lange Zeit in Frankfurt. Gemeinsam mit Freunden kaufte er einen Hof, genau beäugt von den Einheimischen. Der Hof aus dem 18. Jahrhundert liegt am Rand eines Naturschutzgebietes in Eichenzell-Rönshausen.
      Ökologische Landwirtschaft, Biolebensmittel - vor 35 Jahren war das noch beinah exotisch. Schafe, Pferde, Hühner und Schweine leben auf dem Hof. Und natürlich Ziegen, weiße Edelziegen - die heimlichen Schätzchen von Helmut Schönberger.
      Eigentlich war die Idee, den Hof in einer Gemeinschaft zu bewirtschaften, doch immer wieder stiegen Mitglieder der Hofgemeinschaft aus. In den vergangenen 35 Jahren hat sich Helmut Schönberger einiges einfallen lassen, damit der Traum vom ökologischen Leben auf dem Land nicht platzt. So arbeitet der Diplom Pädagoge nebenbei in Fulda als Lehrer in der Erwachsenenbildung. Der Hof ist Schulbauernhof, Seminar- und Tagungsstätte.

      • Der Hufschmied

      Alfons Groß ist als Hufschmied in der Rhön, seiner Heimat, unterwegs. Er könnte sich überhaupt nicht vorstellen, von dort wegzugehen und ist froh über seinen Beruf, der ihm ein Einkommen auf dem Land sichert. "Ich bin ein Landei", sagt er von sich. Mit seinem Schmiedefeuer ist er mobil. Die Reiter bestellen ihn auf den Hof, wenn ein Pferd beschlagen werden muss. Das Eisen kommt direkt aus dem Feuer und wird dem Huf angepasst. Dass er Hufschmied werden will, hat Alfons Groß schon mit 14 Jahren entschieden. Er betreibt noch eine kleine Landwirtschaft mit 17 Mutterkühen, dabei muss Sohn Leon helfen. Leon schätzt es sehr, auf dem Land, mit Tieren groß geworden zu sein. Aber er möchte weder den Beruf des Vaters ergreifen noch auf dem Land bleiben. In seiner Freizeit bietet Leon Schlossführungen in Schloss Fasanerie in Eichenzell an.

      • Die Tierärztin

      Daniela Föller ist eine junge Tierärztin mit einer Groß- und Kleintierpraxis in Neuhof. Sie hat sich auf alternative Heilmethoden spezialisiert. Die Ohrentzündung von Hund Pepe z.B. behandelt sie mit Akupunkturnadeln. Hunde mit Gelenkproblemen finden bei ihr ein Unterwasserlaufband und auch Pferde behandelt sie mit einem sanften, physiotherapeutischen Ansatz. Daniela Föller und ihr Mann Mathias haben die Praxis im Elternhaus von Mathias gemeinsam geplant und eingerichtet. Mathias Föller macht das Management in der Praxis und kümmert sich um die kleine Tochter. Mit Osteopathie, Pysiotherapie und Akupunktur hat die junge Tierärztin eine echte Nische für eine erfolgreiche Praxis gefunden.

      • Der Forellenhof

      Einmal im Jahr kommt das ganze Dorf zum Forellenhof in Gersfeld-Altenfeld: wenn der Teich abgelassen und mit Bagger und ein paar Quads für die neue Saison vorbereitet wird. Michael Föller und seine Frau sind waschechte Rhöner. Stephanie Föllers Eltern hatten schon eine Forellenzucht samt Gaststätte. Ein Leben ohne Wochenende, ohne jegliche Freizeit, das war für Stephanie Föller keine Option. Sie lernte MTA. Ihr Mann ist Schreiner. Er war aber von den Teichen direkt an der Fulda so begeistert, dass er erst in der Freizeit Forellen züchtete, dann von Schreiner auf Fischwirt umschulte, seine Frau überzeugte und mit ihr nun seit Jahren den Forellenhof betreibt. Vor 2 Jahren haben sie nochmal richtig investiert: in eine Räucherei, eine kleine Gaststube, Grillhäuschen und Biergarten direkt an einem Radweg.

      • Die dicke Emma

      Weggehen aus der Rhön? Das war für Familie Eisert keine Option. Doch eine Geschäftsidee musste her, als Vater Eisert nach einem Unfall berufsunfähig wurde. Das Ehepaar Eisert und auch die vier Kinder versuchten sich in der Gastronomie, mit einer mobilen Pizzeria. Pizza gebacken in Öfen aus - unbenutzten - Öltonnen. Alex Eiser

      t ist gelernter Schlosser und hat die Tonnen zu Pizza-Öfen umgebaut. Das Verhältnis von Unter- zu Oberhitze muss genau stimmen. Wie er das hinkriegt, ist sein Geheimnis. Eine Idee, die einschlug. Das Konzept der Eiserts: Die Gäste gestalten ihre Pizza ganz individuell, wie bei Mama in der Küche. Dabei schauen sie ins offene Feuer, Essen mit allen Sinnen. Ärger in der Warteschlage gibt es nie. Mittlerweile ist die Familie in der ganzen Rhön mit ihrer "dicken Emma" unterwegs. Gebacken wird immer im Freien, gern auch für große Events: 180 hungrige Gäste, eine Herausforderung, die Familie Eisert gern annimmt.

      Wird geladen...
      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024