• 03.10.2021
      04:15 Uhr
      Weltspiegel-Reportage: Doppelte Heimat 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen | Das Erste
       

      Wenn die 40jährige Deutsch-Türkin Dilsad Budak-Sarioglu auf der Bühne steht und ihre persönliche Geschichte der Zerrissenheit zwischen zwei Heimaten spielt, sei das jedes Mal wie ein "sich ausziehen vor dem Publikum", sagt sie.
      Auch der 54-jährige Haydar Zorlu ist als kleiner Junge aus der Türkei nach Eitorf, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, eingewandert. Der Schauspieler hat in zahlreichen deutschen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.
      Beide sind Kinder der einzigartigen jüngeren deutsch-türkischen Geschichte, die mit dem im Oktober 1961 zwischen den beiden Staaten abgeschlossenen Anwerbeabkommen begann.

      Nacht von Samstag auf Sonntag, 03.10.21
      04:15 - 04:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Wenn die 40jährige Deutsch-Türkin Dilsad Budak-Sarioglu auf der Bühne steht und ihre persönliche Geschichte der Zerrissenheit zwischen zwei Heimaten spielt, sei das jedes Mal wie ein "sich ausziehen vor dem Publikum", sagt sie.
      Auch der 54-jährige Haydar Zorlu ist als kleiner Junge aus der Türkei nach Eitorf, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, eingewandert. Der Schauspieler hat in zahlreichen deutschen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.
      Beide sind Kinder der einzigartigen jüngeren deutsch-türkischen Geschichte, die mit dem im Oktober 1961 zwischen den beiden Staaten abgeschlossenen Anwerbeabkommen begann.

       

      Wenn die 40jährige Deutsch-Türkin Dilsad Budak-Sarioglu auf der Bühne steht und ihre persönliche Geschichte der Zerrissenheit zwischen zwei Heimaten spielt, sei das jedes Mal wie ein "sich ausziehen vor dem Publikum", sagt sie. Sie lässt die Zuschauer miterleben, wie es war, als kleines Mädchen aus der Türkei in die Stadt Velbert, Nordrhein-Westfalen zu kommen. Wie es war, als die deutsche Lehrerin ihr den Zugang zum Gymnasium verwehren wollte, weil sie ein Ausländerkind ist. Und wie es war, als sie - inzwischen erwachsen - nach Istanbul zurückkehrt, um ihren Mann zu heiraten und dabei feststellt, wie deutsch sie geworden ist. Aus ihrem Leben ist ein zweisprachiges Theaterstück geworden, das Budak-Sarioglu seit der Premiere vor vier Jahren in Istanbul dutzende Mal in beiden Ländern erfolgreich aufgeführt hat.

      Auch der 54-jährige Haydar Zorlu ist als kleiner Junge aus der Türkei nach Eitorf, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, eingewandert. Der Schauspieler hat in zahlreichen deutschen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Seine liebste Rolle ist allerdings die Hauptfigur eines der deutschesten Werke schlechthin, die Rolle des "Faust". Er spielt den "Faust" in beiden Sprachen. Auch Zorlu lebt inzwischen wieder in der Türkei auf einem kleinen Landgut bei Izmir. Dort hat er sich ein Amphitheater gebaut. Er brennt darauf, nach mehr als einem Jahr Spielpause aufgrund der Pandemie endlich wieder vor einem Publikum aufzutreten.

      Das ARD-Team in Istanbul hat über mehrere Monate hinweg die beiden Schauspieler für eine Reportage begleitet. Beide sind Kinder der einzigartigen jüngeren deutsch-türkischen Geschichte, die mit dem im Oktober 1961 zwischen den beiden Staaten abgeschlossenen Anwerbeabkommen begann. Im Zuge des Abkommens kamen türkische Gastarbeiter nach Deutschland. Viele von ihnen blieben. Ihre Kinder und Kindeskinder tragen beide Kulturen in sich und bereichern diese, unabhängig davon, ob sie noch in Deutschland oder inzwischen wieder in der Türkei leben.

      Film von Oliver Mayer-Rüth

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Nacht von Samstag auf Sonntag, 03.10.21
      04:15 - 04:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 19.03.2024