In einer Rückschau auf sein Leben erzählt Lieutenant Britton Davis, wie er als junger Soldat den Feldzug der US-Armee gegen den berüchtigten Apachenhäuptling Geronimo miterlebte. In seiner Schilderung der letzten zwei Jahre des Freiheitskampfes der Apachen unter Führung ihres charismatischen Stammesführers bis zu dessen Festnahme im Jahr 1886, hinterfragt der kritische Anti-Western den Umgang mit amerikanischen Grundwerten, Vorurteilen und geschichtlichen Verzerrungen.
In einer Rückschau auf sein Leben erzählt Lieutenant Britton Davis, wie er als junger Soldat den Feldzug der US-Armee gegen den berüchtigten Apachenhäuptling Geronimo miterlebte. In seiner Schilderung der letzten zwei Jahre des Freiheitskampfes der Apachen unter Führung ihres charismatischen Stammesführers bis zu dessen Festnahme im Jahr 1886, hinterfragt der kritische Anti-Western den Umgang mit amerikanischen Grundwerten, Vorurteilen und geschichtlichen Verzerrungen.
Stab und Besetzung
Geronimo | Wes Studi |
Lieutenant Charles Gatewood | Jason Patric |
General George Crook | Gene Hackman |
Al Sieber | Robert Duvall |
Lieutenant Britton Davis | Matt Damon |
Mangas | Rodney A. Grant |
General Nelson Miles | Kevin Tighe |
Chato | Steve Reevis |
Sergeant Turkey | Carlos Palomino |
Ulzana | Victor Aaron |
Captain Hentig | John Finn |
Sergeant Dutchy | Stuart Proud Eagle Grant |
Regie | Walter Hill |
Drehbuch | John Milius |
Larry Gross | |
Kamera | Lloyd Ahern |
Als Lieutenant Britton Davis zu seiner ersten Mission im amerikanischen Südwesten geschickt wird, ahnt er nicht, dass er auf eine zukünftige Legende der US-Geschichte treffen wird. Zusammenmit seinem Kompanieführer Lieutenant Charles Gatewood, dem alteingesessenen Chef-Kundschafter Al Sieber und dem Apachen-Scout Mangas bildet er das Kommando des "Geronimo-Feldzuges". Geronimo ist der legendäre, berühmt-berüchtigte Apachen-Häuptling, der sich seit mehreren Jahren der Reservatspolitik der US-Regierung widersetzt und sein Volk vor Gefangenschaft und Unterdrückung bewahren möchte. Als er sich im Gegenzug zu einem zweifelhaften Friedensabkommen 1886 der Kavallerie ergibt, ist die Niederlage der Indianer Nordamerikas endgültig besiegelt.
Von Geronimos einst so stolzer Gefolgschaft sind zum Zeitpunkt der Handlung des Films nur noch wenige Männer übrig geblieben. Aber auch auf Seiten der späteren Sieger herrscht Ernüchterung. Diejenigen, die Geronimo im staatlichen Auftrag jagen und zur Strecke bringen sollen, haben das nagende Gefühl, Handlanger einer verfehlten Politik zu sein. Für die jungen Soldaten Britton Davis und Charles Gatewood sowie deren Vorgesetzten General Crook ist Geronimos Niederlage ein bitterer Sieg.
In bester Western-Tradition liefert "Geronimo - Eine Legende" einen reizvollen Bilderbogen aus atemberaubenden Landschaftspanoramen, gestandenen Mannsbildern, ungleichen Kämpfen von Schusswaffen gegen Pfeil und Bogen, Szenen exotischer Stammesrituale. Und doch hebt sich der Film von den Erzählkonventionen des Western ab. "Geronimo - Eine Legende" zeigt mehr als die kategorische Gegenüberstellung von Gut und Böse, von gierigen Bleichgesichtern und unterdrückten Rothäuten. Obgleich die Täter- und Opferrollen in der Geschichte Nordamerikas klar verteilt erscheinen, verzichtet der Film auf eine einfache Gegenüberstellung und bemüht sich um eine differenzierte Position. Auf beiden Seiten der verfeindeten Lager wird skrupellos und grausam getötet, werden aus Stolz Fehlentscheidungen getroffen und Eigeninteressen über das Gemeinwohl gestellt. Erfolgsregisseur Walter Hill entfaltet in seinem Film die historischen Ereignisse in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit sowie ohne falsches Pathos und von früheren Hollywood-Ressentiments befreit. Kraftvoll und ohne sentimentale Ablenkungen inszeniert, versucht der Film, Heroisierung auf beiden Seiten zu vermeiden.
Damit setzt "Geronimo - eine Legende" einen schonungslos ehrlichen Diskurs um Menschlichkeit und Gerechtigkeit fort, den schon vorangegangene moderne Indianer-Western wie Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt" oder Michael Manns "Der letzte Mohikaner" angestoßen haben. Nicht überraschend, dass "Geronimo - Eine Legende" von den "First Nations" positiv aufgenommen wurde.
Wes Studi, der die Figur des Geronimo verkörpert, war zuvor schon in "Der mit dem Wolf tanzt" und "Der letzte Mohikaner" zu sehen. Zuletzt spielte er in Terrence Malicks "The New World" und in James Camerons "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Zudem trat er in den erfolgreichen Neo-Western-Serien "In den Westen", unter anderem produziert von Steven Spielberg, und "Hell on Wheels" auf.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.05.2023