• 07.07.2022
      11:45 Uhr
      Der Geschmack Europas Mähren | 3sat
       

      "Wie schmeckt Mähren?" fragt Lojze Wieser und erkundet gemeinsam mit Filmautor Florian Gebauer die Region im Osten Tschechiens anhand ihrer Küche, Kultur, Landschaft und Geschichte. So steht der Eintopf Tscholent, eines der typischen Gerichte der jüdischen Küche, ebenso auf der Speisekarte wie die allseits bekannten Powidltascherln. Zwetschgen, Pflaumen und Powidl zählen zu den besonderen "Schätzen des Landes" und sind in allen Variationen in der mährischen und tschechischen Küche wiederzufinden, sei es in destillierter Form als Slivovitz oder in den unzähligen Mehlspeiskreationen wie Kolatschen, Buchteln und Liwanzen.

      Donnerstag, 07.07.22
      11:45 - 12:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      "Wie schmeckt Mähren?" fragt Lojze Wieser und erkundet gemeinsam mit Filmautor Florian Gebauer die Region im Osten Tschechiens anhand ihrer Küche, Kultur, Landschaft und Geschichte. So steht der Eintopf Tscholent, eines der typischen Gerichte der jüdischen Küche, ebenso auf der Speisekarte wie die allseits bekannten Powidltascherln. Zwetschgen, Pflaumen und Powidl zählen zu den besonderen "Schätzen des Landes" und sind in allen Variationen in der mährischen und tschechischen Küche wiederzufinden, sei es in destillierter Form als Slivovitz oder in den unzähligen Mehlspeiskreationen wie Kolatschen, Buchteln und Liwanzen.

       

      "Wie schmeckt Mähren?" fragt Lojze Wieser und erkundet gemeinsam mit Filmautor Florian Gebauer die Region im Osten Tschechiens anhand ihrer Küche, Kultur, Landschaft und Geschichte.

      Mähren umfasste einst die Westslowakei, Ostösterreich und einen Teil des heutigen Ungarn. Nicht nur die regionale Küche wird gepflegt, sondern mit Spezialitäten wie dem Olmützer Quargel, Powidl und den himmlischen Mehlspeisen auch das traditionelle Handwerk. Dazu zählen zum Beispiel der Blaudruck oder die Herstellung von handgeschöpftem Papier in einer der letzten Papiermühlen in Velké Losiny.

      Dass Tradition und Innovation den Menschen ein Überleben ermöglichen, wenn sie sich die Hand reichen, sieht man zum Beispiel in Lostice, der Heimat des Tvaruzky - des Olmützer Quargels. Hier kreiert Zdenka Postulková in ihrer Konditorei Mehlspeisspezialitäten aus dem intensiv riechenden Rotschimmelkäse, der in der Region bereits seit dem 15. Jahrhundert hergestellt wird.

      Unweit davon, in den Kellern des erzbischöflichen Palais von Kromeríz (deutsch: Kremsier) werden neben dem Wein des Olmützer Bischofs auch Weinbestände für den Vatikan gelagert. Doch die altehrwürdigen Gemäuer erlangten im Revolutionsjahr 1848 ebenso historische Bedeutung, als der geflohene konstituierende Reichstag hier einen Verfassungsentwurf erstellte, um die Habsburgermonarchie in einen föderalistischen Staat umzuwandeln.

      Im 20. Jahrhundert war Mähren einem ständigen Wandel unterworfen: Grenzen haben sich immer wieder verschoben, Menschen wurden grausam vertrieben und - wie der Zeitzeuge Josef Vlasák zu berichten weiß - durch Stacheldraht Jahrzehnte lang daran gehindert, sich frei zu bewegen.

      In Freilichtmuseen wie in Roznov pod Radhostem werden die Vergangenheit und das heute aussterbende Handwerk lebendig gehalten. So auch von Milena Haboustová, die alte Rezepte der Region sammelt und die traditionelle Krautsuppe nach großmütterlichem Rezept zuzubereiten weiß.

      Traditionelles Handwerk ist ebenso in Straznice zu finden, wo Frantisek Joch junior den beinahe in Vergessenheit geratenen Blaudruck noch von Hand ausführt und so als einer der letzten Blaudrucker des Landes eine Familientradition erhält.

      Marcel Ihnacák, Koch des "Hotel Tanzberg" in Mikulov, dem Geburtsort des österreichischen Sozialdemokraten Karl Renner, erweckt weitere traditionelle Speisen in neuer Interpretation zum Leben. So steht der Eintopf Tscholent, eines der typischen Gerichte der jüdischen Küche, ebenso auf der Speisekarte wie die allseits bekannten Powidltascherln. Zwetschgen, Pflaumen und Powidl zählen zu den besonderen "Schätzen des Landes" und sind in allen Variationen in der mährischen und tschechischen Küche wiederzufinden, sei es in destillierter Form als Slivovitz oder in den unzähligen Mehlspeiskreationen wie Kolatschen, Buchteln und Liwanzen.

      Den Abschluss der kulturkulinarischen Reise nach Mähren bildet ein Ausflug in den Norden der Region, zu den Quellen von Jeseník, die seit Jahrhunderten Heilung und Regeneration versprechen und an denen sich bereits Leo Tolstoi erfreute.

      Film von Florian Gebauer

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