• 17.06.2024
      16:45 Uhr
      mein ausland Mandelas Land | phoenix
       

      Dreißig Jahre sind seit den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika und dem Sieg des ANC damals vergangen. "Nie, nie und nimmer wieder soll dieses schöne Land die Unterdrückung des einen durch den anderen erleben", sagte der erste schwarze Präsident, Nelson Mandela, nach seiner Vereidigung am 10. Mai 1994. "Möge die Freiheit herrschen, und möge die Sonne niemals über einer so glorreichen menschlichen Errungenschaft untergehen! Gott segne Afrika!"

      Montag, 17.06.24
      16:45 - 17:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Dreißig Jahre sind seit den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika und dem Sieg des ANC damals vergangen. "Nie, nie und nimmer wieder soll dieses schöne Land die Unterdrückung des einen durch den anderen erleben", sagte der erste schwarze Präsident, Nelson Mandela, nach seiner Vereidigung am 10. Mai 1994. "Möge die Freiheit herrschen, und möge die Sonne niemals über einer so glorreichen menschlichen Errungenschaft untergehen! Gott segne Afrika!"

       

      Mandelas Partei konnte zwar dank stetem Wirtschaftswachstum und mithilfe von Sozialprogrammen den Großteil der Südafrikaner aus extremer Armut holen. Sie wollte Chancengleichheit, Bildung für alle, Gesundheitsversorgung. Das nationale Interesse sollte über allem stehen. Rede-, Meinungs- und Bewegungsfreiheit wurden eingeführt.

      Aber nach den hoffnungsvollen Anfangsjahren nahm die Korruption im ANC immer extremere Formen an, Kriminalität und eine anhaltende Energiekrise setzten dem Land zu und es ging bergab. Die Frustration über die Regierungsbilanz drei Jahrzehnte nach Ende der Rassentrennung ist überall zu spüren. Zusammengewachsen ist die Gesellschaft Südafrikas bis heute nicht.

      Viele Menschen werfen dem ANC vor, dass die Apartheid zumindest wirtschaftlich nie richtig aufgehört hat. Es herrschen immer noch hohe Arbeitslosigkeit und Einkommensunterschiede. Nirgendwo auf der Welt ist der Reichtum heute so ungleich verteilt wie in Südafrika. Von ihren einstigen Idealen hat sich die Partei weit entfernt, feiert vor allem sich selbst und den eigenen Machtapparat.

      Südafrika - einst Vorzeigestaat. Heute nah am Staatsversagen. Ein Land, das um seine Zukunft kämpft. Der Ausgang der Parlamentswahl Ende Mai stellt es nun vor eine weitere Herausforderung, der ANC muss Macht teilen und abgeben.

      ZDF-Korrespondentin Verena Garrett aus dem Studio Johannesburg zeigt, wie es dreißig Jahre nach Ende der Apartheid um das Land steht. Im Krüger National Park, einem der wichtigsten Tierreservate Afrikas, trifft sie Ranger Hlahla Chauke: Wenn die Regierung ehrlich wäre und für ihr Land arbeiten würde, könnte das alles verändern. Aber wenn es nur darum geht, die eigenen Taschen zu füllen, wird dieses Land langsam zusammenfallen.

      In „mein ausland“ berichten ARD- und ZDF-Korrespondenten über ihre Eindrücke, Erlebnisse und Besonderheiten in „ihren“ Ländern und Regionen: Ob die langen Sandstrände von Marokko, das Lebensgefühl in Brooklyn oder der bedrohte Regenwald am Amazonas – „mein ausland“ zeigt die Vielfalt der Kontinente und Länder. Auch Krisenregionen werden besucht, die politische Situation beleuchtet, die Menschen in ihrem Alltag begleitet. Die 45-minütigen Reportagen werden exklusiv für phoenix produziert. Sie bieten tiefe Einblicke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anderer Länder und Kontinente und helfen, die politischen Ereignisse und Krisen in der Welt besser zu verstehen.

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