• 07.05.2024
      19:40 Uhr
      Re: Billige Arbeitskräfte aus Bulgarien Reportage Deutschland 2022 | arte
       

      Stolipinovo in Plowdiw, Bulgarien, ist eines der größten Armutsviertel Europas. Viele ziehen deswegen nach Deutschland, ins Ruhrgebiet. Hier leben über 40.000 Bulgaren, die oft als Schwarz- oder Leiharbeiter für wenig Lohn arbeiten. Für ihre Rechte setzt sich kaum jemand ein. Doch die Community will die Zustände nicht länger hinnehmen.

      Dienstag, 07.05.24
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Stolipinovo in Plowdiw, Bulgarien, ist eines der größten Armutsviertel Europas. Viele ziehen deswegen nach Deutschland, ins Ruhrgebiet. Hier leben über 40.000 Bulgaren, die oft als Schwarz- oder Leiharbeiter für wenig Lohn arbeiten. Für ihre Rechte setzt sich kaum jemand ein. Doch die Community will die Zustände nicht länger hinnehmen.

       

      Der 20-jährige Üçel Marinov wächst als türkischer Bulgare in Stolipinovo auf. Seit vier Jahren hat er die Schule abgeschlossen und sucht seitdem nach einem festen Job. Bislang hält er sich mit Gelegenheitsjobs als Hilfsarbeiter auf Baustellen über Wasser. Üçel ist verheiratet und wird bald Vater. Der Druck, regelmäßig Geld zu verdienen, wird größer. Deshalb will er nun - wie so viele andere in Stolipinovo - sein Glück in Deutschland versuchen, zunächst allein. Wird es ihm gelingen, in Deutschland Fuß zu fassen?

      Was ihn erwartet, weiß Ferat Yordanov. Auch er ist türkischer Bulgare und hat seine Heimat Stolipinovo verlassen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Deutschland. Im Ruhrgebiet hangelt er sich von Job zu Job. Mal arbeitet er als Lagerarbeiter, mal als Reinigungskraft. Sein Einkommen ist oft von der Willkür der Leiharbeitsfirmen und der Subunternehmer abhängig, die ihn beschäftigen.

      Um auf die prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, hat Ferat vor zwei Jahren den Verein „Stolipinovo in Europa“ gegründet, denn die Ungerechtigkeit des Systems bekommt der 45-Jährige am eigenen Leib zu spüren. Nachdem er von einem Arbeitgeber um seinen Lohn geprellt wurde, hat er einen Brief von der Ausländerbehörde erhalten. Nun fürchtet er aufgrund fehlender Einkünfte die Ausweisung.

      Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

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