• 23.11.2021
      01:45 Uhr
      37°: Cybermobbing bis in den Tod 3sat
       

      Die "37°"-Reportage beschreibt das System und die Folgen von Cybermobbing, und wie hilflos die Opfer den Attacken aus dem Netz ausgesetzt sind. Gezeigt wird zudem, wie sich Jugendliche und Erwachsene wehren, an wen sie sich wenden können. Erfolgten die Beleidigungen früher auf dem Pausenhof, hat sich das Mobbing in die digitale Welt verlagert und verfolgt die Opfer bis ins Kinderzimmer. Die Folgen sind Selbstzweifel, Scham und die verzweifelte Suche nach Gründen. Gerade Jugendliche in der Pubertät sind besonders unsicher und verletzbar, die Angriffe hinterlassen tiefe Wunden, die oftmals Folgen haben bis hin zum Suizidversuch.

      Nacht von Montag auf Dienstag, 23.11.21
      01:45 - 02:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Die "37°"-Reportage beschreibt das System und die Folgen von Cybermobbing, und wie hilflos die Opfer den Attacken aus dem Netz ausgesetzt sind. Gezeigt wird zudem, wie sich Jugendliche und Erwachsene wehren, an wen sie sich wenden können. Erfolgten die Beleidigungen früher auf dem Pausenhof, hat sich das Mobbing in die digitale Welt verlagert und verfolgt die Opfer bis ins Kinderzimmer. Die Folgen sind Selbstzweifel, Scham und die verzweifelte Suche nach Gründen. Gerade Jugendliche in der Pubertät sind besonders unsicher und verletzbar, die Angriffe hinterlassen tiefe Wunden, die oftmals Folgen haben bis hin zum Suizidversuch.

       

      Unter Cybermobbing versteht man das absichtliche beleidigen, bedrohen oder belästigen im Internet. Die Zahlen erschrecken: Zwei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Opfer.

      Auch zwölf Prozent der erwachsenen Internet-Nutzer wurden schon belästigt. Die Folgen sind fatal: Jedes vierte Opfer denkt an Suizid und jeder fünfte hat schon aus Verzweiflung Alkohol getrunken oder Tabletten eingenommen. Erfolgten die Beleidigungen früher auf dem Pausenhof, hat sich jetzt das Mobbing in die Chats und digitale Welt verlagert und verfolgt die Opfer bis in die Kinderzimmer, ins Privatleben. Die meisten Angriffe sind anonym. Die Folgen sind Selbstzweifel, Scham über neue Posts und die verzweifelte Suche nach einem Grund. Gerade Jugendliche in der Pubertät sind besonders unsicher und verletzbar, die Angriffe hinterlassen tiefe Wunden, die oftmals schwere Folgen haben bis hin zum Suizidversuch.

      Lijana Kaggwa (25) hat Schlimmes erlebt, wehrt sich, aber bleibt bis heute Betroffene von Cybermobbing. 2020 ist Lijana Finalistin von Heidi Klumps TV-Show "Germany's Next Topmodel". Doch live, vor laufenden Kameras steigt Lijana aus der Show aus. Denn auf ihren SoMe-Kanälen wird Lijana massiv gemobbt. Sie erhält sogar Morddrohungen: "Man denkt erst mal - man ist einfach nichts wert und man denkt einfach, man soll hier nicht sein auf dieser Welt." Lijana schildert in der "37°"-Reportage, wie aus Hassmails persönliche Angriffe wurden. Sogar ihren Hund wollte man vergiften. Die Polizei konnte ihr nicht helfen, Anzeigen verliefen im Sand - der Datenschutz war den Strafverfolgern wichtiger. Ohne ihre Mutter wäre Lijana verzweifelt. Doch jetzt will sie kein Opfer mehr sein, sie spricht von sich als Betroffene. Und berät Cybermobbing-Opfer. Zusammen mit der evangelischen Jugendkulturkirche Kassel zeigt Lijana Jugendlichen, wie sie sich vor Angriffen schützen. Viele von ihnen hatten schon erste negative Erlebnisse in Chats und Social-Media-Kanälen. Die Hass-Attacken aus der Social-Media-Welt bleiben wie eine dunkle Wolke auch über Lijana. Sie arbeitet als Model, doch immer wieder muss sie von ihrer Agentur hören, dass Kunden sie auf Grund ihrer Vergangenheit nicht buchen möchten.

      In der Reportage wird deutlich, dass noch immer die Gesetzeslage mangelhaft ist, denn ein Großteil der Strafanzeigen verläuft im Sand. Aufklärung, Forschung und Präventionsmaßnahmen finden kaum statt. Carsten Stahl, 49, ist vielen Jugendlichen bekannt. Er war 300 Folgen lang Ermittler in der TV-Serie "Privatdetektive im Einsatz". Carsten wird akzeptiert, weil er einer von ihnen ist: Carsten war selbst als Kind Mobbingopfer - niemand half ihm. Als auch sein Sohn mit sechs Jahren gemobbt wurde, bietet Carsten Berliner Schulen an, als "TV-Ermittler" über Cybermobbing und Diskriminierung zu sprechen. Mittlerweile gibt er Mobbing-Präventionskurse in ganz Deutschland. "37°" beobachtet Carsten, wie er an einer Schule mit Jugendlichen arbeitet. Aber Carsten weiß, dass es nur der Tropfen auf dem heißen Stein sein kann: "Mobbing ist ein Problem der Gesellschaft, und jede Schule hat das Problem. Das ist Fakt, und da kann sich keiner rausreden. Wenn man anfängt, das Problem totzuschweigen oder zu verharmlosen oder sogar zu leugnen, dann gerät es außer Kontrolle und wird gefährlich."

      "37°" begleiten Carsten auch, wie er besonders schwere Fälle von Cybermobbing ganz persönlich betreut. Carstens größte Sorge: Gerade bei Jugendlichen in der Pubertät sei die Gefahr eines Suizids besonders groß. Er zeigt Eltern, wie sie helfen können. Und versucht, das Schlimmste zu verhindern: "Im Netz verbreitet sich das Mobbing in einer solch rasenden Geschwindigkeit. Mit einem Knopfdruck kann man die Seele eines jungen Menschen innerhalb von fünf Minuten für immer zerstören."

      Die "37°"-Reportage beschreibt das System und die Folgen von Cybermobbing, und wie hilflos die Opfer den Attacken aus dem Netz ausgesetzt sind. Gezeigt wird zudem, wie sich Jugendliche und Erwachsene wehren, an wen sie s

      ich wenden können.

      Film von Jens Niehuss und Marcel Martschoke

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      Nacht von Montag auf Dienstag, 23.11.21
      01:45 - 02:15 Uhr (30 Min.)
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